Torsten Balkow: Meine Geschichte
Im September 2016 hatte ich einen Bergsportunfall. Dabei verletzte ich den 7. Wirbel der Halswirbelsäule. Das Rückenmark wurde so weit gequetscht, dass nur ein sehr kleiner Rest an Nervenleitung übrigblieb. Dieser kleine Rest wahr wohl pathologisch sichtbar, irgendwelche spürbaren oder im Alltag anwendbaren Funktionen waren aber nicht zu erwarten. Dementsprechend gab es also einen Unterschied zwischen der pathologischen und der funktionalen Bewertung.
In der BG Klinik erhoffte ich mir, aufgrund der Beurteilung des operierenden Arztes im Unfallkrankenhaus Salzburg, eine Aussage, die in irgendeiner Art und Weise einen Ausblick auf eine mögliche Besserung geben würde. Aber die Schädigung war so groß, dass auch das verbleibende Rückenmark keine Auswirkungen auf irgendwelche Körperfunktionen haben würde.
Somit wurde nach einiger Zeit in der BG Klinik die Diagnose gestellt. Komplette Querschnittslähmung ab dem siebten Halswirbel. Asia A. Also eine sensorisch und motorisch komplette Lähmung ab dem siebten Halswirbel.
Das heißt, ich konnte meine Arme und Schultern noch vollständig, die Hände eingeschränkt, ansteuern. Alles unterhalb der Rückenmarksverletzung war vollständig gelähmt.
Man muss feststellen, dass ich noch Glück hatte. Meine Selbstständigkeit blieb mir. Allerdings war mir auch klar, dass dieser Zustand nicht ewig so bleiben konnte.
Auch wenn die Ärzte der BG Klinik eine Verbesserung für ausgeschlossen hielten, war mir irgendwie klar, dass es einen Therapeuten geben musste, der eine Verletzung des zentralen Nervensystems behandeln konnte.
Nur: Wer sollte das sein und wo würde ich ihn finden?
Und so begann die, im Nachhinein betrachtet, viel zu lange Reise zur IMF Therapie.
Bis 2020 besuchte ich immer wieder eine alternative Heilerin, die irgendwie gut tat, systematische Verbesserungen stellten sich aber nicht ein.
2019 stieß ich dann durch Zufall auf IMF. Herr Reichenbaecher, der damalige Fachberater für IMF besuchte mich, wir besprachen die erste Anlage der Flächen-EMGs und der Elektroden und ich begann mit der Behandlung. Nach drei Wochen spannte mein Bauch beim Rollstuhlfahren auf einmal spürbar an. Damals noch in völliger Unwissenheit über die anatomischen Zusammenhänge im Körper, maß ich dieser sprunghaften Entwicklung keine Bedeutung bei. Zudem verstärkte die erhöhte Rumpfspannung auch die Spastik der Blase. Das machte mich unsicher und ich unterbrach die Behandlung mit IMF. Ein Fehler. Nach meinen Erfahrungen gehören Spastiken zur funktionalen Erholung und sind temporärer Natur.
Bis 2021 folgte eine Phase intensiver Physiotherapie. Kampf, um irgendwie gelähmte Muskeln zu reaktivieren. Auch zwei Aufenthalte in einer speziellen ambulanten Intensivtherapie blieben ohne für mich spürbare Erfolge.
Januar 2021
Im Jahr 2021 erinnerte ich mich dann an Herrn Reichenbecher und die IMF-Therapie. Ich beschloss unter genauer Beobachtung meiner damaligen Physiotherapeuten die IMF-Therapie noch einmal aufzunehmen. Nach drei Wochen stellte meine Bobath-Therapeutin bereits erste Verbesserungen fest. Ein gutes halbes Jahr später konnte ich bereits ein paar Sekunden mit der Unterstützung eines Keilkissens etwas frei sitzen.
Januar 2022
Die Entwicklung war mehr als eindeutig und so führte ich die Behandlung konsequent weiter bis heute, der Zeitpunkt an dem es mir, auch mit Rollstuhl, bereits sehr gut geht. Und es wird permanent besser. Oberkörper und Becken lassen sich immer besser ansteuern und das fühlt sich sehr gut an. Der Alltag fällt immer leichter und macht Spaß, weil ich Freude an Bewegung habe. Die andauernden Verbesserungen steigern die gute Laune, die Leistungsfähigkeit ist wieder normal. Von der Physio gibt es regelmäßig positive Rückmeldung.
Juni 2022
Von Gehen kann noch lange nicht die Rede sein, aber es macht halt einen riesigen Unterschied, ob die funktionale Läsions-Höhe bei C7 liegt oder im niedrigeren Bereich der Brustwirbelsäule.
Juni 2024
Es macht auch einen Riesenunterschied ob man die Rückenmuskulatur überhaupt nicht ansprechen kann und einfach nur darauf wartet, dass die Rückenschmerzen einsetzen oder ob man gezielt Rumpfspannung herstellen kann, um so mit Hilfe der tiefen Muskulatur Stabilität und Wohlgefühl herzustellen.
Juni 2024
August 2024
September 2024
Die Verbesserungen sind stetig und fortlaufend und werden hier dokumentiert: www.youtube.com/@Imf-Strategie
Somit bin ich nach aktuellem Stand jemand, der einen Rollstuhl benutzt und fortlaufende funktionale Verbesserungen genießt, immer aktiver wird und im Rahmen dieser erfolgreichen Behandlung Spaß am Körper und am Leben hat.
Mein Mindset entspricht meinen Erfahrungen der letzten drei Jahre:
Alles normal, denn Behinderungen lassen sich, ähnlich wie andere Verletzungen, behandeln.